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Zu wenig Sand in der Wüste ?

Wussten Sie, dass in Indonesien tatsächlich 20 Inseln verschwunden sind?

Im letzten Sommer wurden Autofahrer, von der Brücke zwischen Singapur und Johor Bahru, Zeugen der Entstehung einer neuen Sandbank. Diese ist Teil eines neuen Projektes eines chinesisch-malaysischen Konsortiums. Hier soll eine 2000 Hektar große künstliche Insel angelegt werden, ähnlich der Sandinsel „The Palm Jumeirah“ in Dubai. Ziel ist es auch hier auf der Insel Luxusapartments zu bauen. Das Projekt „Forest City“ ist politisch sehr umstritten, da es in singapurisches Staatsgebiet ragt. Premierminister Lee Hsien Loong fürchtet um seine Küstenlinie. Er befürchtet eine Verschlammung der Wasserstraße und so droht der Streit um die künstliche Insel zu eskalieren.

Wenn man bedenkt, dass jährlich 47 Milliarden Tonnen Sand und Kies abgebaut werden, die die Bauwirtschaft für Zement als Bausubstanz benötigt, könnte Sand in Zukunft zu einem knappen Gut werden. Für „The Palm Jumeirah“ wurde Sand sogar aus Australien angeliefert, da die eigenen Ressourcen erschöpft waren. Dieses Projekt verschlang 186,5 Millionen Kubikmeter Sand und 10 Millionen Kubikmeter Gestein. Weitere 450 Millionen Tonnen Sand wurden für das 13 Milliarden Dollar Projekt „The Palm Jebel Ali“ benötigt. Die Folgen für die Umwelt sind bereits absehbar. Durch den Abbau von jährlich 12 Millionen Tonnen Sand im indischen Vembanad Lake, kommt es bereits zu anderen Gezeiten und Dürreperioden. Das Flussbett sank hier schon um fast 15 Zentimeter ab. Trotz der erhöhten Preise um ca. 20%, auf Grund der hohen Nachfrage, scheint es kein Bauprojekt zu geben, das nicht noch getoppt werden könnte.

Benötigen wir wirklich künstliche Inseln, um unseren Urlaub noch besser gestalten zu können? Sind wir bereit diese Inseln, auf Kosten anderer wunderschöner Sandstrände, zu erbauen, die ebenfalls künstlich wieder aufgefüllt werden müssen. Woher kommt der ganze Sand, den wir von A nach B verlagern? Wächst der Rohstoff Sand unendlich nach? Wie Sand am Meer scheint es wohl zukünftig im Volksmund nicht mehr zu geben. Stattdessen bauen wir auf verdammt lockerem Sand unsere Zukunft und die unserer Kinder.

Posted by Oliver Schorn

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