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Solid State Drives im Test – Corsair Force 3

Nachdem wir nun monatelang die Entwicklung der SSD-Preise beobachtet haben, konnten wir nun nicht mehr widerstehen und erwarben zwei Testobjekte, um zu zu sehen, ob die vielgepriesene Geschwindigkeitssteigerung wirklich bei den SSD Platten in dem Umfang zutrifft, wie sie beschrieben wird.
Testsieger in fast jedem Benchmark und Bericht sind stets die OCZ SSD Festplatten, als auch die neuen Intel SSDs.
Doch kann der Unterschied so groß sein bei den einzelenen SSDs ?
Schließlich geben fast alle Hersteller an, dass die Platten 550 MB/sec lesen und 510 MB/sec schreiben können.

Preislich gibt es dort imme rnoch Unterschiede, und so beschlossen wir uns statt der vielgepriesenen OCZ oder Intel Solid State Drives auf die Marke „Corsair“ zurückzugreifen, da diese deutlich günstiger sind und die Marke ja nun auch nicht zu den unbekannten Brands gehört.

Folglich erstanden wir für 140 Euro die Corsair Force3 2,5″ SSD 120 GB (SATA 600, CSSD-F120GB3-BK) und für 214 Euro die Corsair Force3 2,5″ SSD 180 GB (SATA 600, CSSD-F180GB3-BK).

Technische Ausstattung

Die technische Ausstattung der Platten ist vom Hersteller wie folgt angegeben:

Modellbezeichnung: …………. CSSD-F180GB3-BK
Serie: …………………………… Force3 Series
Bauform: ………………………. 2,5 Zoll
Kapazität: …………………….. 180 GB (respektive 120 GB)
Schnittstelle (intern): ……….. Serial ATA/600
Stromanschluss: …………….. 15-polig
Datentransferrate: …………… bis zu 550 MB/s (lesen) bis zu 515 MB/s (schreiben)
Zugriffszeit: …………………… 100 µs (lesen)

Wir erwarben die 120 GB Festplatte für die Installation und den Betrieb von Windows 7 und die 180 GB Festplatte für die Verwendung von speicherlastigen Programmen, wie zum Beispiel „Avid Studio“ und anderen.

Testsystem

Folgendes Testsystem kam bei unserem Test zum Einsatz:

Motherboard: …………………… Asus Rampage III Extreme
Sockel: …………………………. 1366 LGA
Southbridge: …………………… Intel 82801JR (ICH 10R)

 

SATA Anschlüsse:

Marvell® 9128 PCIe SATA 6Gb/s Controller
– 2 xSATA 6.0 Gb/s ports Intel ICH10R Controller
– 6 x SATA 3.0 Gb/s ports 0,1,5,10 Intel Matrix Storage Technology Support RAID
– JMicron® JMB363 PATA and SATA controller SATA 3.0 Gb/s port

CPU: …………………………….. Intel Core i7 950 Bloomfield 3.2 GHz, Stepping 5, Revision D0
Arbeitsspeicher: ………………. DDR3 Triple Channel 12.288 MBytes (XMP RAM) PC3-8500F OC
Grafikkarte: …………………….. Nvidia Geforce GTX 285 Black Edition 55nm

Der Einbau

Der Einbau der Festplatten ging mehr oder weniger problemlos von statten. Alternate verkaufte uns zwar noch Adapter von 2.5″ auf 3.5 Zoll für die Festplatten mit, obwohl bei den Festplatten bereits Adapterschlitten vorhanden waren, aber sei es drum ..

Die Adapterschlitten passten nicht wirklich auf die Festplatteneinschübe unseres Gehäuse „Thermaltake Eureka“. Also provisorisch festgeschreibt und die Schlitten reingeschoben. Danach haben wir die Festplatten an den SATA 3 Controller angeschlossen. Der beigefügte Screenshot zeigt die jeweiligen Anschlüsse/Controller.

 

Die Installation

Die Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit dauerte sagenhafte 9 Minuten. Ein Wahnsinn.
Der Bootvorgang dauert jedoch fast genau so lange wie mit herkömmlichen Festplatten. Wir können nicht nachvollziehen, wie die Leute berichten können, dass der Bootvorgang mit SSD Festplatten nur noch 30 Sekunden dauert.
Gefühlt ist es etwas schneller, aber den großen Unterschied macht es nicht bei uns aus.

Nachdem wir alle Programme wieder installiert hatten, der Soundtreiber jedoch nicht richtig erkannt wurde und wir über 3 Stunden versucht hatten, den Audiotreiber zu reparieren, haben wir uns erstmal eine neue Soundkarte zugelegt. Das Servicepack 1 von Windows 7 konnte ebenfalls nicht installiert werden, was im Nachgang gesehen den Kauf einer neuen Soundkarte unnötig machte, da das Betriebssystem einfach nicht richtig installiert wurde.
Also erneut das Betriebssystem installiert. Danach erneut alle Programme.

Die ersten Tests

Für die Tests haben wir folgende Festplatten mit einbezogen:

1 x 320GB SAMSUNG SpinPoint F1 (HD322HJ)
•Umdrehungsgeschwindigkeit: 7200U/min
•Schnittstelle (intern): SATA-II 7Pin (SATA 3Gb/s)
•Cache-Speicher: 16MB
•mittlere Zugriffszeit: 8,9 ms

1 x Barracuda 7200.11 SATA II 3Gb/s 750-GB Hard Drive
•Umdrehungsgeschwindigkeit: 7200U/min
•Schnittstelle (intern): SATA-II 7Pin (SATA 3Gb/s)
•Cache-Speicher: 32MB
•mittlere Zugriffszeit: 8,9 ms

1 x Western Digital Caviar Blue 320GB (WD3200AAKS)
•Umdrehungsgeschwindigkeit: 7200U/min
•Schnittstelle (intern): SATA-II 7Pin (SATA 3Gb/s)
•Cache-Speicher: 16MB
•mittlere Zugriffszeit: 8,9 ms

2 x RAID 0 Verbund bestehend aus: Western Digital Caviar Black WD7501AALS 750GB
•Umdrehungsgeschwindigkeit: 7200U/min
•Schnittstelle (intern): SATA-II 7Pin (SATA 3Gb/s)
•Cache-Speicher: 32MB
•mittlere Zugriffszeit: 8,9 ms

1 x Corsair Force 3 120GB interne SSD-Festplatte 2.5″
Sandforce SF-2281 Controller : lesen bis zu 550MB/s und schreiben bis zu 510MB/s, SATA III 6GBps-Interface, 85,000 IOPS (4k aligned)
Firmware: 1.3.2

1 x Corsair Force 3 180GB interne SSD-Festplatte 2.5″
Sandforce SF-2281 Controller : lesen bis zu 550MB/s und schreiben bis zu 510MB/s, SATA III 6GBps-Interface, 85,000 IOPS (4k aligned)
Firmware: 1.3.1

Als erstes spielte wir nun die neue Firmware von 1.3.0 auf 1.3.2 auf die 120 GB große Platte. Das Programm „HD Tune“ eignet sich hervorragend, um sich die Anschlüsse und die aktuell installierte Firmware anzuschauen.

 

Teilweise zeigte die SSD eine Temperatur von 128 Grad an, was nicht der Realität entsprach, was wir mit dem Firmware-Update in den Griff zu bekommen hofften.

Controller Treiber:

Marvell Controller Driver V1.0.0.1045
Intel(R) Matrix Storage Manager Driver V8.9.0.1023
Intel ICH10R 8.9.0.1023

Die Schnittstelle macht den Unterschied

Nachdem wir festgestellt hatten, dass die ersten Benchmarks niederschmetternd sind, da die Geschwindigkeit statt der avisierten 500 MB/sec nur maximal 250 MB/sec betrugen, setzten wir uns etwas intensiver mit den Controllern auseinander.
Das Mainboard hat 8 SATA Anschlüsse, von denen aber nur auch SATA III mit 6 GB/Sec unterstützen. Also haben wir die SSD an die anderen SATA Ports gehängt und die Benchmarks erneut durchlaufen lassen.

Mit dem Tool „Drive Controller Info“ haben wir nochmals die Anschlüsse überprüft.

HD Tune Benchmark

Nun zu den ersten Benchmarks, einmal an dem SATA Controller Intel ICH10R 8.9.0.1023 und einmal am Marvell Serial ATA 6.0 Gb/s.
Dabei haben wir unseren SATA Blue-Ray Brenner gleich auch noch an den JMicron Controller umgesteckt.
Natürlich muss man nun im BIOS wieder alles ändern und die Bootreihenfolge anpassen.
Die einzelnen Testergebnisse machen den Unterschied recht deutlich.

 

Fazit

Nun zu unserem Fazit des kurzes Tests. Von den Zahlen her sind wir mit 350 MB/sec. weit weg von den stets beworbenen 500 MB/sec.
Der Bootvorgang ist auch nicht immens schneller.
Doch das Arbeiten an sich, gerade wenn man „Outlook“, „Avid Studio“ oder andere Programme auf der Festplatte laufen lässt, ist deutlich schneller.
Die Zahlen belegen dies ja auch, da eine normale Festplatte vielleicht auf 100 MB/sec. kommt, ein RAID 0 Verbund vielleicht auf 185 MB/sec und die SSD schon auf 350 MB/sec.

Auch die Zugriffszeiten machen den Unterschied deutlich und untermauern die gefühlte Geschwindigkeitserhöhung beim Arbeiten durch die SSDs.
Während eine normale SATA II Festplatte eine Zugriffszeit von ca. 13 Millisekunden hat, dauert es bei der SSD gerade mal 0.14 MIllisekunden.

Lange Rede kurzer Sinn: der Unterschied ist deutlich spürbar und das Arbeiten geht deutlich schneller und fließender von der Hand.
Enorm wichtig ist das Anschließen am richtigen Controller auf dem Mainboard und das Update der Controller-Treiber und der Firmware der SSD-Festplatte.

Leider sind die Preise für SSDs noch recht hoch, aber mit zunehmender Zeit wird diese Technik die herkömmlichen mechanischen Festplatten ablösen.
Ob sich der Aufwand und die Kosten lohnen auf SSD umzusteigen, muss jeder selbst wissen. Bei den Preisen aktuell dürfte das wohl eher etwas für Enthusiasten sein oder für für den Einsatz in einem Notebook, wo ohnehin keine riesen Datenmengen gespeichert werden und die Größe der Festplatte in der Regel nicht so wichtig ist.

Wenn ihr Fragen, Anregungen oder Kommentare loswerden möchtet, freuen wir uns natürlich auf Kommentare unter diesem Artikel.

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