Review-Datum

Religulous

Zwei Jahre nach dem Kassenknüller BORAT meldet sich Regisseur Larry Charles zurück und schickt den legendären Fernseh-Talker und Komiker Bill Maher auf einen religiösen Road-Trip.

Bewaffnet mit Kamera und Mikrophon sucht Bill Maher, durch kritische Fragen und erleuchtenden Antworten, nach Gott und der Welt. Und hat dabei merkwürdige Erscheinungen: eine Jesus-Show in einem amerikanischen Freizeitpark, ein zu Vermögen gekommener Puerto Ricaner, der sich als Reinkarnation Christi verkauft. Oder einen erstaunlich kritischen Geistlichen im Vatikan, von dessen persönlicher Bibel-Auslegung der Papst offensichtlich noch nichts gehört hat.

Mahers Fazit: Das Ende der Welt scheint nah, zumindest wenn sich die Menschheit weiterhin mit einer obskuren himmlischen Macht, statt mit der irdischen Realität beschäftigt.

Meinung CommunityPower: dieser Film ist mutig. Dieser Film ist gut, genial und komisch und regt zum Nachdenken an. Auch wenn es vermutlich die Menschen nicht ereicht, die er erreichen sollten, da diese entweder zu schlecht gebildet und/oder zu festgefahren sind bei dem an was sie glauben.
Wir wollen an dieser Stelle gar nicht zu sehr darauf eingehen, sondern einfach empfehlen ihn sich anzusehen. Glauben ist unter anderem eine philosophische Angelegenheit und die Toleranz lehrt uns jedem seine Meinung zu lassen. Intoleranz beginnt dort, wo es Einfluß auf unser Leben in einer Form nimmt, die wir nicht hinnehmen wollen.

Einige Auszüge aus Wikpedia bringen – in Verbindung zum Glauben zu sehen – eine evtenuell erstaunliche Erkenntnis:

„Toleranz meint die Haltung eines Menschen, der andere respektiert, obwohl sie andere Meinungen und Überzeugungen vertreten (Katholischer Erwachsenen-Katechismus). Toleranz schließt die Ehrfurcht vor dem, was dem anderen heilig ist, ein. (Papst Benedikt XVI).

Die Formulierung “Es gibt nur eine Sache, die ich nicht zulassen kann: Intoleranz.“ veranschaulicht, dass es notwendige Begrenzungen der Toleranz gibt. Insbesondere kann eine tolerante Gesellschaft keine solche Intoleranz zulassen, die sie zerstören würde.

Daher kann man von einem Paradoxon der Toleranz sprechen. Wer Intoleranz toleriert, ist sowohl tolerant als auch intolerant. Wer Intoleranz nicht toleriert, erscheint intolerant, bewahrt aber Toleranz. Besonders deutlich wird dieses Problem anhand einer Massenmeinung A und einer Massenmeinung B. Beide Meinungen sind völlig verschieden und halten sich für richtig und die andere für verwerflich. Deshalb halten beide Meinungen die andere für intolerant. Die Prinzipien beider Ansichten sind unbeweglich und unveränderbar. Beide meinen, dass Toleranz dort aufhört, wo Intoleranz toleriert wird. Eine tolerante Meinung kann keine solche Intoleranz zulassen, die sie zerstören würde. Aber welche Meinung ist nun tolerant?

Andererseits bringen restriktive Maßnahmen eine rasche Minderung einer allgemein herrschenden Toleranz mit sich, und eine „’Diktatur der Toleranz“, die unter der Bezeichnung Toleranz Übereinstimmung der Meinungen oder ethischen Überzeugung fordert (“du musst mir recht geben, sonst bist du intolerant“), ist ebenfalls eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit – im Gegensatz dazu Toleranz nach dem fälschlicherweise Voltaire zugeschriebenen Zitat: „“Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Aber schaut euch den Film selbst an, er ist kurzweilig und spannend, ungewollt komisch für diejenigen die die Intelligenz besitzen die Satire zu verstehe.
Der Protagonist in diesem Streifen ist Bill Maher, der auf seine Art und Weise genau der Richtige ist den Spagat zwischen Respekt, Ehrfurcht, und Zynismus zu bewerkstelligen, der bei einer so politisch heiklen wie wichtigen Botschaft um freie Meinungsäußerung unumgänglich ist.

Jeder der sich für Religion interessiert und/oder bereit ist dort tolerant und offen zu diskutieren oder sich damit auseinander zu setzen, wird diesen Film lieben.

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