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Pelegrini, Sibenik

Außen vor dem Lokal auf den Treppen waren Sitzgelegenheiten aufgebaut und frischer Lavendel, Thymian und Rosmarin in kleinen Töpfen zierte die Balustrade zum Platz darunter.

Wir warfen einen Blick ins Innere des schnuckeligen Restaurants und waren verzaubert.

Das Pelegrini, so unscheinbar es auch wirkt, gehört zu den „Jeunes Restaurateurs D´ Europe“ in der Rubrik „Talent und Passion“. Und diese erlebt man dort bis in den letzten Nerv und jede Geschmacksknospe.
So ließen wir uns in diesem Idyll nieder und ließen uns überraschen, was der Koch für uns zubereiten würde.

Die Karte ist vom Material her sehr edel gemacht, auch die Aufteilung und Auswahl ist exzellent. Das Corporate Identity ist äußerst gelungen und zieht sich durch die ganze Restaurant-Struktur.

Wir begannen den kulinarischen Reigen mit einem Glas Wasser, dem Rotwein des Hauses, sowie einem Korb Brot. Dicht gefolgt von einer Platte des hiesigen Schinkens als Vorspeise.

Der Rotwein war äußerst vollmundig und reich an Ölen. Für den Preis von 1.70 Euro das Glas seinen Preis mehr als wert. Der aus Skradin stammende Wein hat eine bemerkenswerte Note und hinterlässt am Gaumen einen Geschmack von Zimt und Holz. Der Besitzer des Weingutes, ein Amerikaner, war hier zu Besuch, verkaufte sein Weingut in Californien und baut seitdem in Kroatien seinen Wein an, circa 25 Kilometer von Šibenik entfernt, in der Nähe des Nationalparkes Krka, den wir am folgenden Tag zu besichtigen gedachten.
Das Brot wurde mit einer Paste aus grob gemahlenen Oliven serviert, die mit Gewürzen und Ölen versehen, ein bemerkenswertes Aroma hinterließen.
Der kroatische Schinken, hauchdünn geschnitten, zerging auf der Zunge fast wie Schokolade und war durch den regionaltypischen salzig-rauchigen Geschmack geprägt. Die dazu gereichten frischen Oliven rundeten das kulinarische Staccato ab, das den Auftakt zu einem exzellenten Hauptgang bilden sollte.
Gereicht wurde ein Rinderfilet, das seines gleichen sucht. Nicht nur butterzart, sondern auch vortrefflich gewürzt und vom Koch persönlich an den Tisch gebracht, wurden wir Zeuge davon, wie Fleisch schmecken kann, wenn es gekonnt zubereitet wird.
Als Beilage wurde eine kleine Salatvariation mit Aceto-Balsamico-Vinaigrette gereicht und Kartoffelgratin mit frischen Zwiebeln.
Ein wahrhaft gelungenes Essen in malerischer Atmosphäre, umrundet von freundlichem und aufmerksamen Personal, milden 20 Grad, einem zunehmenden Vollmond und einem Blick auf die Kathedrale einerseits und dem Blick auf das Meer auf der anderen Seite.

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